Am vergangenen Samstag haben über 300 Personen für die ersatzlose Schließung des Abschiebeknasts Ingelheim und die Freilassung aller dort inhaftierten Flüchtlinge demonstriert. In dem Hochsicherheitsgefängnis werden seit 2001 Menschen, die abgeschoben werden sollen, bis zu 18 Monate lang eingesperrt.
In der „Ingelheimer Erklärung“, die auf der Demonstration verlesen wurde, wenden sich antirassistische Gruppen und Flüchtlingsorganisationen gegen den Runden Tisch, mit dem die rheinland-pfälzische Landesregierung die Abschiebehaft in Ingelheim unter Beteiligung von kirchlichen Gruppen und NGOs „auf den Prüfstand stellen“ und Konzepte zur „Verbesserung der Haftbedingungen“ unter humanitären Gesichtspunkten entwickeln will. „Aus unserer Sicht kann es keine humane Abschiebehaft geben – das Ziel kann nur die Schließung des Abschiebegefängnisses in Ingelheim sein.“ heißt es dagegen in der Ingelheimer Erklärung.
Das Aktionsbündnis gegen Abschiebungen Rhein-Main hat in seinem Redebeitrag auf der Demonstration an Smart Imafidon erinnert, der im Juni 2011 zwei Wochen lang im Abschiebeknast Ingelheim inhaftiert war, bevor er mit einem Sammelcharter über Wien nach Nigeria abgeschoben wurde. Wir haben die Stationen von Smarts Abschiebung nachgezeichnet, um die europaweiten Verflechtungen des EU-Abschiebesystems vor Augen zu führen. Der Redebeitrag des Aktionsbündnisses ist im Folgenden in Langfassung dokumentiert und kann hier heruntergeladen werden. Weiterlesen